Wie man die Mzungu zum Ausflippen bringt

…oder wie blöd war ich eigentlich das zu glauben.

Am Freitag morgen (bevor ich dann um 16 Uhr mit der Fähre nach Zanzibar wollte) sollte es noch kurz zur Bank gehen um Geld abzuheben und dann nach Kariakoo, um die paar Materialien zu kaufen. Kurz…da war schon der erste Denkfehler. Lesson learnt 1: Gehe niemals davon aus, dass bei der Moravian Church Dinge mal eben kurz zu erledigen sind. Lesson learnt 2: Hast du einen privaten Termin nach Feierabend, so mache keine Besorgungen für die Moravian Church am selben Tag, sondern bleib am besten ganz daheim.

Ambukege hatte uns bereits am Vortag den Auszahlungsbeleg unterschrieben und Mama Mwaipopo für Freitag 9 Uhr zur Bank bestellt. E hatte nämlich keine Lust mit zur Bank gehen. Am Freitag 9:30 Uhr kam Enock um uns abzuholen. Mama Mwaipopo hat uns mit den Worten begrüßt, dass sie ja nun auch einmal auf mich warten musste…und das schon seit einer Stunde. Wie hätte ich das nun ändern können … Auf der Bank stellt sich dann raus, dass Mama Mwaipopo keine Bankkarte hat, denn diese ist im Besitz von Ambukege. Und ohne Bankkarte gibt es nun einmal kein Geld. Also sind wir wieder zurück ins Headoffice gefahren, um die Bankkarte zu holen. Mama Mwaipopo fuhr gleich mit, denn sie hatte eine Besprechung mit Ambukege. Auf meine Frage, ob sie nicht anwesend sein muss, wenn wir das Geld auszahlen (Ambukege, Mama Mwaipopo oder Mwakilema müssen auf der Bank dabei sein), versicherte sie mir, dass wir mit Auszahlungsbeleg und Karte das Geld bekommen würden. Ich war leider so dumm und habe es geglaubt und somit sind wir wieder zurück gefahren zur Bank. Auf der Bank hat sich dann heraus gestellt, dass es natürlich ohne Zeichnungsberechtigten kein Geld gibt. 

Lesson learnt 3: Gehe niemals auf die Bank ohne Auszahlungsbeleg, Bankkarte und Zeichnungsberechtigtem.

Also Mama Mwaipopo angerufen und sie wieder in die Bank einbestellt. Als sie ankam war es mittlerweile 12:45 Uhr, ich war kurz vor dem ausflippen aber kurz nach 13 Uhr hatten wir dann doch unsere USD, die nur noch in TSH eingetauscht werden mussten. Agnes war ein wenig angesäuert, im Gegensatz zu Mama Mwaiseje, für die der ganze Morgen eher Erholung war. Wenn man auf der Bank dumm rumsitzt und auf Geld wartet, muss man schon nichts anderes machen, gell?!? Fazit: Um 850 USD mal eben kurz auf der Bank abzuheben haben wir letztendlich 3 ½ Stunden und 20.000 TSH Benzin gebraucht.

Um 14:30 Uhr musste ich zur Fähre los und davor auch noch packen. Also noch 1 ½ Stunden um die wenigen Sachen einzukaufen. Das schaffen wir. Kariakoo war mal wieder im Stau versunken und bis wir zum ersten Geschäft kamen war es dann auch schon 13.30 Uhr. Dort haben wir aber fast alles bekommen, mit Ausnahme der Schulrucksäcke, die Mama Mwaiseje in einem Geschäft am Mittwoch gesehen und auch bestellt hatte…das schaffen wir…nur leider wusste Mama Mwaiseje nicht mehr welches Geschäft es war, geschweige denn wo und so habe ich mich kurz vor dem Ziel dann doch noch in ein Taxi gesetzt und bin nachhause gedüst, um meine Fähre noch zu bekommen. Die habe ich dann auch noch bekommen, leicht ausgepowert, aber immerhin. Und letztendlich hat Mama Mwaiseje wohl auch irgendwann das Geschäft wieder gefunden. Ende gut, alles gut.