Nach einem recht angenehmen Flug mit Stopp in Dubai landen wir pünktlich um 15:20 Uhr in Dar-es-Salaam. Angenehm, denn ich hatte bei beiden Flügen jeweils eine komplette 4er-Reihe für mich. Unangenehm hingegen der Stopp in Dubai. Wer dort jemals zwischenlanden muss, sollte seine Ski-Unterwäsche im Handgepäck haben. Warum müssen Klimaanlagen immer so kalt eingestellt sein?
Das Touristenvisum ist schnell ausgestellt. Zwar nur für 3 Monate, aber das wird sich schon irgendwie regeln lassen. Und auch mein Rucksack und die alte Reisetasche tauchen recht schnell auf dem Band auf. Unversehrt – das ist ja einer meine größten Alpträume, dass sich irgendwann mal meine Klamotten auf dem Band statt in meiner Tasche befinden.
Die Wartehalle des Flughafens ist vor der Türe im Freien. Ich hatte ja schon nach meinem Treffen mit Clement Mwaitebele in Stuttgart die Befürchtung, dass ich ihn nicht wieder erkennen würde. Und genau das ist eingetroffen. Also gesehen habe ich ihn nicht, ein Schild mit meinem Namen gab es auch nicht. Und wie das in einer Wartehalle so ist, wartet man eben. Ausserdem bin ich ja eh in Afrika und da ist warten an der Tagesordnung….
Wie lange wartet man eigentlich, bis man sich überlegt, dass man wohl vergeblich wartet? Lange…denn es könnte ja Rushhour sein, oder etwas dazwischen gekommen sein oder … man könnte mich auch mit einem anderen Flugzeug zu einem anderen Zeitpunkt erwartet haben! Nach gut einer Stunde beschließe ich, dass auch in Tanzania eine Stunde lange ist. Nachdem meine Xtra-Card trotz mehrmaligem Nachfragen bei der Telekom in Tanzania nicht funktioniert, gehe ich erst einmal Geld wechseln und eine SIM-Card kaufen. Die nette Stimme vom Band sagt mir allerdings auf Swahili, dass Clement Mwaitebele nicht erreichbar ist. Ok, nächster Versuch, eine der Projektmitarbeiterinnen…es klingelt durch. Beim 3. Versuch, erreiche ich schließlich Pfarrer Ambukege, der völlig irritiert ins Telefon brüllt: Today? Ja, today!
Knappe 40 Minuten später ist er da und erkennt mich sofort. Ist ja auch ein Leichtes, denn neben der Tatsache, dass ich die einzige Mzungu mit rotem Haar bin, sind nur noch Taxifahrer in der Wartehalle. Welcome to Africa! oder Der Beginn meines wunderbaren neuen Hobbys: warten!
Mitten in der Rushhour fahren wir dann zum Mszimbasi Center. Aber schaut selbst, wie mein neues Zuhause für die nächsten 3 Monate ausschaut.
Bis demnächst.
Eure Elke