Es gibt immer gute und schlechte Tage. Aber es gibt auch Tage, die gehen gar nicht. Und genau so einer war heute mal wieder. Die Arbeitsmoral von Mama Mwaiseje ließ ja schon die ganze Woche zu wünschen übrig. Wobei, ich wünsche nicht mehr, ich wundere mich nur noch. Montag war sie geschlagene 3 Stunden und 45 Minuten im Büro. Nachdem ich – mittlerweile besser bekannt als „Pain in the ass“ - bei den Bewerbungsgesprächen weilte, saß sie vermutlich auch nur im Büro. Dienstag, war sie erst ihr Zugticket für ihre Reise nach Mbingu am Freitag holen und dann war aber von 11:30 Uhr bis 16 Uhr leider arbeiten angesagt. Ich hab sie den ganzen Tag nur gescheucht, damit wir mal vorankommen. Und heute hat sie dann absolut den Vogel abgeschossen:
Ich bin um 9:30 Uhr ganz kurzfristig zu den Rotariern einberufen worden, um den Final Report vorzulegen und die wichtige Unterschrift zu bekommen. Im Büro war noch keiner, im ganzen Msimbazi Center konnte keiner ausdrucken. Also bin ich mit dem Taxi direkt zum Mövenpick gerauscht, stand erst Mal im Stau, konnte dort aber zu guter Letzt meine über 100 Seiten ausdrucken, habe quasi ein Monatsgehalt für Ausdrucke und Scans hingelegt...und hatte weder genügend Cash noch meine Kreditkarte dabei. Also mein Laptop als Pfand dagelassen, drei Mal tief durch geatmet, und mit einer Stunde Verspätung bei den Rotariern aufgelaufen. Aber auch mit einer Stunde Verspätung habe ich nichts verpasst…Dear Mrs. President, dear fellow rotarians lets have a toast on… Aber was macht man nicht alles, um die certifying signature zu bekommen. Und ich habe sie bekommen. Schade nur, dass darauf kein Toast ausgesprochen wurde… Dann ins Taxi, eine Ewigkeit bis nach Hause im Stau gesteckt, Geld geholt und wieder zurück zum Mövenpick um mein Laptop auszulösen.
Ok, das ließt sich jetzt alles viel schneller als es tatsächlich war. In Tat und Wahrheit war ich bis ich mein Laptop wieder hatte über 4 Stunden unterwegs. Als ob das heute nicht alles schon genug gewesen wäre, rief mich Mwaiseje um 15:15 Uhr an, dass sie jetzt gehen würde und hat sich bis Dienstag verabschiedet. Ja, tschüß, gute Reise. Nein, warte Mal, heute ist doch erst Mittwoch, der Zug geht am Freitag Nachmittag und morgen wollten wir doch wie besprochen am Projektplan arbeiten. Da hatte ich mal wieder die Rechnung ohne die Frau des Vice Chairman gemacht, denn die geht lieber zum Friseur als zur Arbeit.
Sie hat mir immerhin freundlicherweise die Schlüssel bei der Nachbarin hinterlegt, damit ich am Montag wenigstens die Moskitonetze in Empfang nehmen kann.
Aufregen bringt ja irgendwie nichts…ich habe es dann aber trotzdem getan. Ich hatte ja Zeit, denn ich musste noch zu einem Meeting nach Mlimani City. Dort wollte ich mich mit dem Leiter des dogodogo Centers, einer Einrichtung für Strassenkinder treffen. Und weil es nun mal eben Hauptverkehrszeit war, habe ich für die kurze Strecke 2 Stunden gebraucht. Ich hätte heute Morgen einfach im Bett bleiben sollen.