Eigentlich wollte ich Donnerstag mit Olli ins Büro, irgendwie hat man mir aber morgens unmissverständlich am Telefon erklärt, dass ich dort heute nicht erwünscht bin. Alle hätten so viel zu tun. Ich glaube, dass alle Chefs langsam aber sicher keinen Bock mehr auf mich haben. Denn ich will ja immer nur unmögliche Dinge, nämlich das Projekt auf sichere Beine stellen. Also sind wir an den Strand…denn ich weiß wohl, wie ich einen Tag auch schön verbringen kann.
Den Bürobesuch haben wir dann Freitag nachgeholt…kurz nach unserer Ankunft mussten aber alle plötzlich weg: Ambukege in die Stadt, Mama Lwagha zur Bank, Mwaiseje in sein Büro und Mwakilema einfach nur weg. Dennoch konnte ich sie für Montag darauf festnageln mit den Interviews für den neuen Projekt Coordinator zu beginnen. Den Rest des Tages hat Olli damit verbracht die Rechner von Viren zu befreien. Es ist unglaublich, wie so langsam alles hier. Kein Rechner verfügt über ein aktives Anti-Virus-Programm, denn überall sind die Lizenzen abgelaufen. Der Rechner von Ambukeges Sekretärin ist so voller Viren, dass selbst word, excel und windows explorer infiziert sind. Kurz vor 3 Uhr wurden dann alle recht nervös, weil „time is over“ war und man nachhause wollte. Da war das Virenproblem plötzlich wieder vergessen und auf die nächste Woche geschoben. Mal schauen, ob nochmal jemand auf mich zu kommt. Ich wette, dass keiner mehr etwas sagt…na ja, vielleicht verschwinden ja auch alle Viren einfach übers Wochenende…
Der Abend bei Erica Ludela war hingegen einfach nur nett gewesen. Wenn auch ohne Erica. Die verbrachte nämlich Stunden auf dem Immigration Office um auf irgendwelche Stempel oder Ausreisepapiere für ihr Seminar in Kenya zu warten Huhn und Reis waren lecker, Olli hat mal eine Wohnung einer Mittelklasse-Familie von Innen gesehen und Faustin - Ericas Mann - hat sich glänzend mit Olli über Fußball, Job und andere Dinge unterhalten. Olli spricht kein Kiswahili, Faustin kaum Englisch, amüsiert haben sie sich trotzdem. Naja und Erica kam dann doch noch irgendwann nach Hause, hat sich riesig über unsere uralte Digi-Cam gefreut und wir sind zufrieden in Richtung Lady JayDee na Machosi Bandi abgetigert.
Ollis letzten Tag in Dar sind wir aber dann ganz gemütlich angegangen. Packen, Essen in der Chagga Street und damit er sich langsam wieder an deutsche Verhältnisse gewöhnt haben wir uns eine Schwarzwälder Kirschtorte, die eigentlich keine war, im Mövenpick gegönnt. Immerhin hat der Kaffee geschmeckt und für ein Stück Torte und 2 Kaffee haben wir mehr Geld liegen lassen als für 2 Mittagessen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ja, und dann war auch schon wieder Heimreise für Olli angesagt…und wie immer hat es sich Schwester Apollo nicht nehmen lassen uns an den Flughafen zu begleiten.