Versprich dem Ekke nichts, was du nicht halten kannst…

Gestern Abend war ich mit Julia, Grace, Ronald und 2 weiteren Tanzaniern im Abschlussfilm des Europäischen Filmfestivals. Der Film hatte spät, aber pünktlich ☺ angefangen und dementsprechend spät war ich dann auch zuhause und hatte wenig Schlaf. Ich musste heute Morgen früh aufstehen, weil an Graces Schule „Haven of Peace“ International Day war und Ronald mich hierfür bereits um 7 Uhr abholen sollte. Völlig verschlafen bin ich dann zum Frühstück. Es gab zwar Kaffee und Tee, aber nichts zu essen, denn Sister Apollonia musste erst noch Brot kaufen gehen...Ich glaube, es war viertel vor 7 Uhr, als eine Schwester zur Türe herein kam, und im Schlepptau einen Mzungu hatte. „Habari za asu…Ekke…? Bist du es?“ Im ersten Moment wusste ich nur, dass ich den Mann kenne und war dann am Zweifeln, ob wenig Schlaf und Malaria-Prophylaxe die ersten Nebenwirkungen zeigen. Aber, er war es tatsächlich! Ekke, ein alter Arbeitskollege aus Hansgrohe-Zeiten, der im September noch am überlegen war, wo er sein nächstes Kili oder Flag trinken würde. Und dem ich versprochen hatte, dass wenn er nach Tanzania kommt, das Kili auf mich geht. Er hatte seinen Blog-Eintrag vom 24. September „Hallo Elke, kommt selten vor, dass man von einer Frau zum Bier eingeladen wird. Da muss ich ja wirklich mal vorbeischauen. Gruss Ekke“ wahr gemacht hatte und stand nun im Esszimmer der Mahenges vor mir. Wie gut, dass ich ihm nur Kili versprochen hatte…

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Den International Day konnte ich somit etwas verkürzen. Die Kids haben sich zwar Riesen-Mühe gegeben, es gab im deutschen Zimmer sogar Leberwurstbrot und Butterbrezen, aber die Darbietungen der einzelnen Nationen waren doch langwierig. Am Nachmittag haben Ekke und ich uns dann mit Shaggy getroffen, den ich über die 6 Deutschen vor ein paar Wochen kennen gelernt hatte. Meine Befürchtung ich könne ihn nicht mehr erkennen, war natürlich mal wieder übertrieben. Er hat mich ja erkannt! Eigentlich wollte er mir zeigen, wo ich günstig einen Kanga kaufen kann – ein traditionelles Tuch, was sich vielseitig als Rock, Kleid, Strandtuch etc. einsetzen lässt. Aber das Tuch der Tücher habe ich nicht gefunden und die Händler und ich konnten uns auch nicht auf einen Preis einigen. Es ist schon absurd, um welche Beträge man hier feilscht. Die Heimfahrt im dalla-dalla war dann mal wieder abenteuerlich…lost in dalla-dalla sage ich da nur…Shaggy hatte irgendwie auch keine Ahnung, welches dalla-dalla wir nehmen sollten, um nach Hause zu kommen und so sind Ekke und ich kurzerhand erst Mal zu Kivukoni gefahren, um von dort aus das falsche dalla-dalla zu nehmen. Aber die Fahrt war angenehm…dicht gedrängt, kuschelig warm, 100%ige Sicherheit nicht umzufallen und einfach mal wieder die Möglichkeit, sich ganz krumm hinzustellen, weil die Höhe des dalla-dalla für einen normal gewachsenen Deutschen mal wieder nicht ausreichte. Wie werde ich diese fahrbaren Untersätze in Deutschland vermissen, ich sollte so ein Teil einfach mitnehmen. 


P.S. Ekke ist übrigens schuld daran, dass ich mit dem Schreiben nicht mehr so ganz hinterher komme…Beschwerden daher bitte direkt an ihn ☺