Und es fliegt immer noch…

Über die letzten beiden Tage sollte ich besser nicht schreiben. Ich bin ziemlich angefressen gewesen, aber mit der Aussicht auf ein langes Wochenende nun wieder wohl gestimmter. Nachdem das Immigration Office mein File verschlampt hat, haben sie nun noch einmal alle Unterlagen verlangt. Also haben wir noch mal Kopien und 8 (!) Passfotos gemacht, wovon sie letztendlich 5 haben wollten. Ich habe noch nicht rausgefunden, wovon es tatsächlich abhängt, wie viele Fotos benötigt werden und wo die überall verteilt werden. Insgesamt haben wir dann gestern 4 Stunden auf dem Amt verbracht und eine weitere Stunde für An- und Abreise. Der Chef des Immigration Office hat sich persönlich entschuldigt und mir erklärt, dass er mein Problem bis morgen, also heute lösen würde. Es ist nicht mein Problem! Aber gut... Ich war also um 14 Uhr wieder im Büro. Hungrig, total verschwitzt und schlecht gelaunt. Zudem hatte ich mit Mr. Mwaiseje einen kleinen Disput, denn er meint, dass er sehr viel Zeit für mich und mein Visum aufbringen würde und er auch noch andere wichtigere Aufgaben hat. Dass ich aber auch Zeit für sein Projekt in Schieflage aufbringe, will er nicht kapieren. 

Das Meeting am Nachmittag war ok. Mama Mwaisejes Briefe wurden von Mwateba abgesegnet, der Final Report auch – wobei ich glaube, dass sie der Inhalt gar nicht so wirklich interessiert hat, die Materialliste ist erstellt und Mama Mwateba ist todmüde mehrere Male kurz weggenickt. Ich sollte auch mal Powernapping machen.

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Heute morgen bin ich mit Mr. Mwaiseje, der zum dritten Mal in Folge diese Woche nicht arbeiten konnte, weil er mein Problem lösen musste, zum Immigration Office. Ich war ja schon gespannt darauf, welche Überraschung man dieses Mal für uns parat hielt. Auch frage ich mich, ob das all den anderen auch so geht, oder ob die es nur auf mich abgesehen haben? Meine beiden Mitbewohner Michael und Sohail mussten nur ihren Pass abgeben und der Arbeitgeber kümmert sich um alles alleine. Auch ein netter Deal. 

Nach 1 ½ Stunden Warten war dann aber alles paletti. Ich habe meine Arbeitserlaubnis und das ganze ist bereits in meinen Pass übertragen. Der Chef des Immigration Office kam dann noch mal persönlich vorbei um sich von mir loben zu lassen – also ich schätze, das hätte er gerne gehabt. Natürlich habe ich ihn nicht gelobt (das ist einfach mein Problem, dass ich vor Männern keinen Kniefall mache), dafür habe ich mich aber bedankt, dass er oder besser seine Kollegen mir das Visum nicht für 3 Monate, sondern bis 3.12.2011 ausgestellt haben... Hongera Sana! Darauf hat er nur noch tschüß gesagt und ist gegangen. Von Mwaiseje habe ich mir dann noch mal angehört, dass er diese Woche wegen mir wichtige Dinge nicht erledigen konnte, denn er als Vice Chairperson habe ja viel wichtigere Dinge zu tun als ich. Da kann ich nur sagen, da hast du recht…und denke mir meinen Teil.

Am Mittag war ich wieder zurück im Büro. Mama Mwaiseje hat den morgen im Headquarter verbracht, das Meeting mit den Pfarrern vorbereitet, die Briefe für Pfarrer und Lehrer ausgedruckt, Ambukege dazu aufgefordert, den Final Report bis morgen, Donnerstag 12 Uhr freizugeben und tippselte zurück im OVC-Büro zu meiner großen Freude schon wieder lustig auf ihrem Laptop rum. 

Morgen ist nun das Office zu, weil die Mutter von Mama Mwaiseje heute abend aus Mbeya kommt, Freitag ist Maulid Day und somit werde ich mich mit einem langen Wochenende auf Zanzibar selbst beschenken. In diesem Sinne, week-endi njema.