Seit gestern sind alle Files per Hand kopiert…Für meine Begriffe mehr schlecht als recht, da der Inhalt der 4. Kopie oft schon gar nicht mehr dem Original entspricht.
Nachdem wir die ganzen Daten der Kinder in digitaler Form irgendwie nicht zusammen bekommen, hatte ich den eigentlich wahnsinnigen Beschluss gefasst, alle Files einzeln eintippseln zu lassen. Mittlerweile glaube ich, dass die Idee gar nicht so schlecht war…Denn Übung macht bekanntlich den Meister.
Rehema wies ich also nun an, die handschriftlichen Files in die excel-Tabelle zu übertragen. Schneller und leichter gesagt als getan…denn die anfängliche Aussage „Ich kann mit excel und word arbeiten“ hatte ich wohl falsch interpretiert. Und so ist meine Geduld gestern stark auf die Probe gestellt worden. Meine Geduld? Wer mich kennt weiß, dass Geduld nicht eine meiner Stärken ist. Um ehrlich zu sein, gibt es das Wort in meinem Sprachschatz gar nicht und so habe ich dann auch direkt mal nachgeschaut, was Geduld eigentlich heißt: Geduld wird auch als eine Tugend bezeichnet. Es ist die Fähigkeit warten zu können. Und das habe ich gestern wieder zur Genüge… Rehema hat – so glaube ich – gestern das erste Mal mit excel gearbeitet. Sie wusste weder, wie man eine Zelle anwählt oder wie man von einer zur anderen Zeile hüpft, noch konnte sie kopieren und einfügen. „This not go“ war gestern der meistgehörte Satz und bis 13 Uhr haben wir dann auch genau 12 Datensätze eingetippselt – von 257.
Letztendlich habe ich mich gestern Abend bei Datensatz 33 dann aber doch noch selbst beglückwünscht, dass ich nicht komplett ausgerastet bin…
Am Nachmittag bin ich mit Erica Ludela und Mama Mwakimi nach Okonga. Okonga liegt in unmittelbarer Nähe des Flughafens und direkt an den Gleisen der Tanganjikabahn. Es ist also ein ganz besonders ruhiges Fleckchen…
Aber, die Frauen dort haben ein tolles Projekt auf die Beine gestellt. Ein Bohrloch bringt aus 55m Tiefe Wasser und versorgt mehr als 7.000 Personen mit dem wertvollen Nass. Die Anwohner können das Wasser entweder direkt dort kaufen (1 Liter = 1 Schilling), ein Tanklastwagen kann Wasser in großen Mengen zapfen und ein paar Haushalte sind sogar direkt angeschlossen.
Als Gastgeschenk habe ich wieder selbst gebatikten Stoff bekommen. Und nachdem ich den Frauen immer erzähle, wie man ein Unternehmen gründet, habe ich nun gestern beschlossen, hier in Tanzania mein eigenes Business zu gründen… irgendwo muss ich ja mit den ganzen Stoffen hin. ☺