„Tanzanian romantic day“ – Mit Shinde gibt es immer was zu lachen

Heute haben wir endlich mein Arbeitsvisum abgeholt. Wow! Was für ein Aufwand für diesen kleinen Wisch. Was mich ja immer noch am meisten beeindruckt ist, dass ich für die Arbeitserlaubnis kein einziges Mal meinen Pass vorzeigen musste. Somit darf ich nun ganz legal volunteeren. Wobei ich ja eh glaube, dass wohl niemals jemand diesen Wisch einfordern wird.


Den restlichen Tag habe ich im Büro verbracht. Eigentlich wollte ich Rehema mit excel-Übungen  „belästigen“. Ihr ging es aber nicht so gut. Sie hat zunächst die Bibel gelesen und sich dann plötzlich auf den Boden geworfen, um laut schreiend zu beten. Ein bisschen unheimlich war mir das schon…Nachdem es ihr scheinbar wirklich richtig schlecht ging, haben wir über Mama Mwaipopo veranlasst, dass Ambukege Geld vorbei bringt. Und so ist sie dann gegen 11 Uhr zum Arzt. 

Somit habe ich den Mittag genutzt, um die Daten auf Vordermann zu bringen und um mir Mal Gedanken zu machen, wie eventuelle zukünftige Formulare aussehen könnten:  ein Handout unserer Guidelines – denn ich wage zu bezweifeln, dass die Lehrer wissen, wie unsere Guidelines aussehen, nachdem unsere Projektmitarbeiter da auch nicht wirklich durchblicken. Weiterhin brauchen wir vom Lehrer eine Art Schulbericht, der  uns über den aktuellen Status des Kindes informiert und ein Formular, auf dem der Erhalt der Materialien, sowie die Einhaltung unserer Richtlinien bestätigt werden. 

Shinde

Auf dem Heimweg habe ich dann noch den spanischen Konsul von Angola getroffen. Im Msimbazi Center trifft man immer irre Leute… 


Und zuhause ging es dann genau so irr weiter. Das Abendessen war wieder mehr als lustig. Denn mit Shinde meinem indischen Nachbarn hat man immer was zu lachen. Nicht nur, dass er kein „f“ aussprechen kann. „F“ ist für ihn „p“ und somit ist er auch „specialist por porklipts“. Klar, oder? Auch seine Kommentare zu allem und jedem, von denen ich egal ob „sueli“ oder „englis“ immer nur die Hälfte verstehe, sind zum wegwerfen.  Den gestrigen Tag hat er als „Tanzanian romantic day“ betitelt: Die Mahenges haben seit kurzer Zeit 2 oder 3 ziemlich abgemagerte Katzen. Eine davon hat gestern wieder mal so abartig geschrieen, als ob sie vor dem Schlachter fliehen würde. Dabei kann das eigentlich gar nicht sein, denn die Katzen sind weder zum dünsten noch zum frittieren geeignet. An denen ist ja nichts dran. Ich glaube ja, dass die Katzen verrückt sind, Shinde hingegen meinte nur „they do romance!“. Aha…

Nachdem Shinde und ich gerade so gut wie die einzigen Gäste sind, sind wir auch Master der Fernbedienung. Und somit gab es gestern zur Abwechslung mal einen US-Spielfilm. Shinde hat den Film als „very romantic“ bezeichnet. Für Schwester Teddy und Schwester Apolonia war es aber zu viel nackte Haut und so sind die beiden recht schnell geflüchtet. Danach war – zumindest für Shinde – Weihnachten und Ostern zugleich, denn auf einem weiteren Kanal wurde ein indischer Film in Originalton ausgestrahlt. „Hindi, hindi! It´s true, this is hindi!“ Shinde war seelig und hat sich kaum mehr beruhigen können. “Ah, today is Tanzanian romantic day!“. Schon irre, womit man so einen kleinen Inder glücklich machen kann.