Silberstreifen am Horizont doch wieder in Sicht

Nachdem ich mich gestern bei Fred Walch ausgekotzt habe und im Büro auch ziemlich laut wurde, war ich schon auf den heutigen Tag gespannt. 

Rehema und Mwaiseje waren schon da. Rehema war auch eben dabei die excel-Übungen, die ich ihr gestern für den Nachmittag aufgegeben hatte in Angriff zu nehmen. Wow, zwar nicht zum vereinbarten Termin, aber immerhin, wurde das Laptop heute Morgen nicht für Musikvideos genutzt, sondern zum Arbeiten, bzw. in dem Fall zum Üben. Ich habe aber schnell feststellen müssen, dass irgendwie nichts bei ihr anzukommen scheint. Teilweise hat sie Additionsaufgaben per Taschenrechner ausgerechnet und dann eingetippselt, bei einer anderen Rechenaufgabe war sie schlichtweg überfordert. Ich wollte doch nur wissen, wie viel Geld ich ausgeben muss, wenn ich 200 Uniformen zu je 11.000 Tsh kaufe. Wer meint, es sind 2.200.000 Tsh, der liegt falsch. Es sind 11.200 Tsh. Ich würde mir ja wünschen, dass der Großhändler, bei dem wir einkaufen, auch so rechnet.  Nach dem Alphabet aufsteigend sortieren, was wir diese Woche schon bis zum Umfallen geübt haben, war leider auch von der Festplatte gelöscht. Aber nicht nur das, beim Sortieren haben wir dann auch noch Ursprungs-Daten gelöscht. Ich muss echt eine Lösung finden, wer die Daten verwaltet, wenn ich weg bin.


Mein Aufschrei scheint man bis nach Kinondoni gehört zu haben, denn um kurz vor 10 Uhr stand Mwateba, die 4. im Bunde im Büro. Mit den noch fehlenden Datensätzen der Kinder, die sie betreuen wird. Mit Zeit und vor allen Dingen schien sie verstanden zu haben, um was es die nächsten Tage und Wochen geht. Nämlich um alles oder nichts.

Mwateba ist dann auch direkt los. Nach einer Stunde war sie wieder zurück  - mit den nötigen Preisen. Für Dienstag will sie Schneider einbestellen, die uns die Uniformen liefern sollen und wir haben bereits einen Zeitplan erstellt, wann welche Schule besucht wird. Mama Mwaiseje hat sie dabei ziemlich in die Enge getrieben, die war von Mwatebas Tatendrang nämlich gar nicht begeistert. Noch weniger von meiner Idee, das Büro heute auf Vordermann zu bringen – soweit das eben möglich ist. Das Wörtchen „ausmisten“ kannten meine beiden Kolleginnen irgendwie gar nicht. In ihrem Wortschatz gibt es nur „in Schubladen stopfen“…und da haben wir heute noch so einiges an Unterlagen und …Files der Kinder gefunden, die Rehema eigentlich letzte Woche vollständig in den Rechner eingetippselt haben sollte. Nicht mit mir… irgendwann komme ich jedem auf die Schliche. Bleibt nun nur noch zu hoffen, dass auch alles wie verabredet umgesetzt wird. 


So, ich verabschiede mich schon heute in mein verlängertes Wochenende. Drückt mir die Daumen, dass ich endlich mal Flusspferde sehe…