Paka alipenda samaki oder eine Schwester mutiert zum Serien-Killer

Das Meeting am Dienstag lief chaotisch ab. Zwar waren alle da – vielleicht sollte mich das schon glücklich stimmen – aber keiner hatte wirklich Zeit mitgebracht. Mwaipopo kam über eine halbe Stunde zu spät und sass auf heißen Kohlen, denn sie musste wieder ins Büro zurück, Ambukeges Frau wartete schon auf dem Hof auf ihn, Mwaiseje war körperlich anwesend und Mwateba war die einzige die das Ruder in der Hand hatte und mitmachte. Wichtige Entscheidungen wurden nicht getroffen. Ambukege verwies immer darauf, dass er die Punkte mit seinem Executive Board (wovon momentan ja nur einer da ist) besprechen müsste. Dafür habe ich einige to dos verteilt und dafür nette Blicke erhalten…Ich bin halt nur noch 3 Wochen da und in den 3 Wochen muss einiges laufen und zwar in deutsch-afrikanischem Tempo.

Am Abend waren Claudia und ich mit Ronald und Grace zum Kitimoto und Ziege essen verabredet. Man glaubt es kaum, aber dieses Mal hat es von der Bestellung bis zur Auslieferung nur 45 Minuten gedauert. Also kein Vergleich zu der Warterei von letzten Samstag, als Julia und ich das Kitimoto nach 1 ½ Stunden wieder abbestellt hatten, weil die Zubereitung noch weitere 20 Minuten (also mindestens 60 deutsche Minuten) dauern sollte. 

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Heute Morgen gab es dann eine Riesen-Überraschung, denn Sister Teddy war nach knapp 3 Wochen wieder aus ihrer Heimat Tabora zurück. Sister Teddy habe ich dann sogleich auch die Geschichte vom Tod der Katze erzählt, die so gerne Fisch und Reis gegessen hat: Eines Morgens habe ich auf dem Treppenabsatz im Hinterhof gefrühstückt, weil mir der Fernseher mal wieder zu laut war. Als mich Schwester Apollonia rief, ich solle doch mal schnell kommen, wusste ich noch nicht, was mich erwarten würde. Es war eine tote Katze…Shinde hatte vor ein paar Wochen recht mit seiner Feststellung „They do romance“. Denn nun gab es statt der 2 oder 3 abgemagerten Katzen auch noch viele kleine Katzenbabys bei den Mahenges. Diese wurden Apollo irgendwie zu viel und so hat sie beschlossen auf dem Markt in Illala Gift zu kaufen und – weil die Katzen so gerne Fisch und Reis essen - das Gift dem Fisch beizumischen. Der Fisch ist der Katze zum Verhängnis geworden. Es sah zum Schreien aus, wie Apollo die tote Katze an den Füßen geschnappt hat und mir ihrer Trophäe Richtung Müll lief. Sister Teddy wollte dann direkt wissen, wie viele der Katzen schon tot sind. Hatte ich noch an das Gute in Sister Apollonia geglaubt und war nur von einer toten Katze ausgegangen, so bestätigte sie uns, dass bereits 6 Katzen über den Jordan gegangen waren. Sister Apollo ist also mittlerweile zu einem Serienkiller avanciert. Meine Frage, ob sie meint, dass sie auch als Serienkiller in den Himmel kommt, wusste sie recht gut zu beantworten „If I will not be sent in heaven, I go to Germany. This is also heaven!“ Na denn…ich sage nur, Katzen, esst besser keinen Fisch mehr und auch ich werde zukünftig nur noch nett zu Apollo sein und sie in weisser Voraussicht nicht ärgern…