Narri Narro – Kinderfasching in Dar

Neue Woche, neues Glück. Nach einem Wochenende voller Festivitäten – Hochzeit von Ambukeges Sohn, Silberhochzeit von Mwaisejes und Valentinstag stehen für diese Woche keine mir bekannten Festivitäten an und somit hoffentlich auch keine Vorbereitungen, die von der Arbeit abhalten könnten. Also habe ich heute Morgen beschlossen, einmal abzuwarten, was der Tag so bringt. Um 8 Uhr (immerhin!) kam der Anruf von Mama Mwaiseje, dass sie heute nicht ins Office kommt. Sie habe Zahnschmerzen, Beinweh und sei soooo müde, weil das gestern Abend ja ein seeeehr langes Fest war. Und ich sei ja bestimmt auch müde und solle mich daher auch besser ausruhen. Nein, ich bin nicht müde. Ich war ja schließlich schon um kurz nach 23 Uhr im Bett, weil die Silberhochzeit bereits um 22 Uhr zu Ende war. Um halb zehn kam Ambukege vorbei um mir zu sagen, dass er heute keine Zeit hat, weil er ganz wichtig irgendwohin fahren muss, aber Mr. Mwaiseje mich zum Immigration Office bringen würde. Dieser kam dann auch um 10 Uhr, ohne Auto, dafür mit Taxi. Im Immigration Office - bahati nzuri kwa sababu mimi ni mzungu – kamen wir sofort dran weil ich Mzungu bin. Naja, das Mzungu-Dasein muss ja auch mal ein paar Vorteile haben…Die Lady hinter der Glasscheibe kam aber mit schlechten Nachrichten zurück…mein Resident Permit sei noch nicht fertig. Die Bearbeitung dauert mindestens 2 Wochen. Ja da frag ich mich, warum Happiness, die Lady von letztem Dienstag uns für letzten Freitag einbestellt hat? Und weil die Bearbeitung der Angelegenheit immer mindestens 2 Wochen dauert, sind wir nun wieder für diesen (!) Donnerstag einbestellt worden. Eigentlich könnte ich mein Zimmer bei den Mahenges aufgeben und ins Immigration Office ziehen. Dann würden wir nicht immer halbe Tage für die nutzlose An- und Abreise verschwenden.

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Weil Mr. Mwaiseje noch nichts gegessen hatte, hat er mich dann kurzerhand zum Frühstück eingeladen: supu ya kuku – äusserst leckere Brühe mit einem gekochten Hähnchenschenkel als Beilage und kitumbua – einem Reiskuchen. Somit habe ich heute Morgen schon die Fettration für die nächsten 2 Wochen zu mir genommen. Genauer gesagt heisst das, nachdem ich mittlerweile seit einer Woche hier bin, dass mein Fetthaushalt mindestens bis Ende März mehr als gesättigt ist. Nach der Stärkung war Mwaiseje mehr als glücklich, denn er müsse jetzt nicht mehr weinen – aha?!? – und wollte auch gleich seiner Frau sagen, dass er mit mir frühstücken war. Aber ich solle mir keine Sorgen machen, sie wäre nicht eifersüchtig, sie seien Christen und würden einander vertrauen.

Ich glaube manchmal, dass ich hier auf Kinderfasching bin. Fehlt nur noch, dass das Rote Pferd oder das Fliegerlied gespielt wird…

Fazit des heutigen Tages: Mama Mwaiseje ruht sich aus, Office zu, von Mama Mwaipopo seit Donnerstag nichts mehr gehört, Ambukege im Stress, Mr. Mwaiseje glücklich und Elke um kurz nach 12 Uhr wieder bei den Mahenges. Einziger Lichtblick: Claudia kommt heute Abend aus Rungwe angereist. Vielleicht tanzt die ja mit mir am heutigen Rosenmontag das Fliegerlied.