Namenstage - Schwestern ausser Rand und Band

Bereits letzten Mittwoch hatte Schwester Teddy Namenstag. Ein Tag, der bei uns in Deutschland irgendwie unter geht, so zumindest in meinem Bekanntenkreis. Bei den Schwestern wird er aber groß gefeiert. Zum Mittagessen gab es Schwester Teddys Lieblingsgerichte: Hühnchen, Chipsi, Pilawreis und scharfen Tomatensalat. Auch hat sie ein paar Schwestern und mich ☺ eingeladen…Es wurde gesungen, getanzt und zum Schluss hat sie noch ein Geschenk überreicht bekommen. Ich musste lernen, dass man hier Geschenke anscheinend nicht gleich auspackt. Nachdem ich aber mal wieder neugierig war, hat sie die Geschenkbox etwas geöffnet. Ich durfte nicht reinschauen, aber ein Foto machen …von einem Unterhemd und Zahnpasta…

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Am Sonntag  war dann auch noch der Namenstag des heiligen Franziskus. Für meine katholischen Schwestern also der Feiertag schlechthin…Die Vorbereitungen liefen schon den ganzen Tag und für den Abend war ich offiziell eingeladen, dem Fest im Garten beizuwohnen - als einzige Weiße sowieso, aber auch als einziger Gast aus dem Guest House. Alle anderen Gäste mussten im Esszimmer essen und konnten dann auch nicht schlafen, weil unser DJ Sister Vestina die Musik bis kurz vor 1 Uhr auf volle Lautstärke gedreht hatte. Schlafen konnte ich übrigens auch nicht, da ich bis kurz vor 12 Uhr noch auf der Tanzfläche unterwegs war. Das ganze hat mich so ein bisschen an eine Outside Disco auf Jamaica erinnert.

Für mich war die Einladung natürlich eine echte Ehre. Und für die Schwestern Entertainment pur: „Unacheza vizuri, vizuri sana!“ Es muss ja auch ziemlich lustig ausgesehen haben: die Mzungu inmitten wild tanzender Schwestern. Selbst Bibi Franziska, die mir ihr Alter noch nicht verraten wollte (O-Ton Sister Franziska: Maybe sometime I will tell you.) hat mit dem charmanten Priester Donat eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt.

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Nachdem nun gestern das große Kick-Off Meeting mit den Priestern war, in dem wir sie über den weiteren Ablauf und ihre Rolle nochmals informiert haben – wobei nochmals nicht ganz richtig ist. Ich hatte den Fragen nach eher das Gefühl, als ob sie das erste Mal von dem Projekt überhaupt hören, ist das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten geklärt und planmäßig können wir am Montag mit der Verteilung erster Materialien anfangen... wenn meine Damen nun diese Woche noch die ganzen Materialien einkaufen. Denn die letzten 2 Wochen haben sie ja immer einen Grund gefunden, warum man den Einkauf besser auf den nächsten Tag verschieben sollte. Für mich heisst es nun wieder warten…und damit das Warten dieses Mal angenehmer wird, werde ich Claudia ab morgen auf Zanzibar besuchen und mir von ihr so ein bisschen die Insel zeigen lassen.