Mein letzter Arbeitstag oder Wissen die überhaupt was sie tun?

Wie verbringt man seinen letzten Arbeitstag? Natürlich im Immigration Office. Letzte Woche hatte man mich ja für heute wieder einbestellt. Ambukege hat mich um 9 Uhr abgeholt (!!!!). Die nette Dame beim Immigration Office, ein Onkel von Ambukege – wir haben uns dann aber darauf geeinigt, dass er der Onkel und sie die Nichte ist, hat uns dann ein neues Antragsformular gegeben und gebeten, dass wir das ausfüllen, eine Kopie meines Passes, meines Touristenvisums, des Residence Permits  und des Rückflugtickets vorbeibringen…Das hätte denen ja schon letzte Woche einfallen können, oder? Also sind wir wieder zurück ins Büro um alles zu kopieren und um einen Begleitbrief zu schreiben. Und weil „Hakuna Haraka Afrika“ haben wir dann kurzerhand noch das Executive Meeting von Dienstag für mich nachgeholt. Alle haben sich gegenseitig gelobt und gesagt, dass es mir hier gefallen hat (ja, damit haben sie recht) und ich doch bitte alle in Deutschland grüßen und nur Positives berichten soll. Weiterhin denken sie darüber nach, welche meiner Handlungsempfehlungen man umsetzen könnte. Um halb 12 ging es dann wieder los in Richtung Immigration. Und siehe da…es ging gar nichts. Ich sollte in 2 Wochen wieder kommen. Ambukege blieb ruhig und meinte, dass ich dann eben in Arusha oder auf  Zanzibar zum Immigration Office müsste. Ich bin natürlich nicht ruhig geblieben und habe so lange rumgemotzt, bis ich nach hinten gerufen wurde und dort meine Belangen bei einer anderen Dame vorbringen durfte. Diese hat mich wiederum zum Nachbarbüro geschickt. Dort hat man mir erklärt, dass es ja alles meine Schuld sei, denn ich hätte versäumt, das Residence Permit in meinen Pass eintragen zu lassen und laufe somit Gefahr illegal im Land zu sein. Auf meine Frage,  wo das stehen würde und woher ich das wissen sollte, insbesondere wenn die Kollegen draußen am Schalter das noch nicht einmal wissen, gab es keine Antwort. Ein Kollege ist dann aufgestanden und hat mir unmissverständlich erklärt, dass man das wissen müsste (bin halt blond), ich froh sein könnte, dass man mich darauf hingewiesen hat und ich jetzt besser gehen sollte. Alles klar. Also sind Ambukege und ich zum Counter, der mein Residence Permit in den Pass eintragen konnte. Und zwar um 14:03 Uhr…3 Minuten zu spät, da das Immigration Office um 14:00 Uhr zumacht. Ich glaube, ich brauche es nicht zu sagen, aber meine Halsschlagader war wieder dick…Wenn man in Tanzania nicht verrückt wird, wird man es nirgendwo. Ende vom Lied…Ambukege hat den Typen bekniet…der arme Mann hat auch nicht immer Lust halbe Tag mit mir auf dem Office zu verbringen, die Tante im Büro hat ihr Hühnchen gegessen und danach habe ich 2 Stempel in meinen Pass bekommen. Wieso hat es dafür 3 Abläufe gebraucht, 4 Kopien und 2 Formulare die am Ende keiner haben wollte? Anscheinend ist nun alles klar. Auch wenn das Visum am 3. Dezember ausläuft habe ich noch 30 Tage Zeit das Land zu verlassen. Hoffentlich wissen das auch die Beamten am Flughafen. 

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Im Büro warteten mittlerweile seit 13 Uhr meine ganzen Kollegen und Naa, denn Ambukege hatte zu einer Farewell-Party eingeladen. Damit habe ich nicht gerechnet und mich daher umso mehr gefreut. Nach dem Essen haben sie gesungen, gebetet, es wurden 5 Reden geschwungen, es gab Kitenge und Batiki für mich, sowie ein Hakuna Matata Tanzania T-Shirt. Und dann durfte ich auch noch was sagen…

Das war er dann also mein letzter Arbeitstag…

Morgen kommt nun endlich Olli. Einerseits sind 3 Monate wahnsinnig lang und andererseits sind sie irgendwie doch schnell vorbei gegangen. Bis Dienstag werden wir noch in Dar bleiben, dann geht es auf Safari in die nördlichen Nationalparks Serengeti, Lake Manyara und Ngorongoro und danach nach Zanzibar. Berichte werden folgen, aber wohl erst nachdem ich wieder zurück in Deutschland bin. 

Somit Hakuna Matata Tanzania!