Kein Strom auf Zanzibar

Heute morgen noch kurz emails gecheckt und versendet, alle Akkus aufgeladen und dann um kurz nach 9 Uhr los. Das richtige dala-dala wollte einfach nicht kommen und dann endlich kam doch eins…aber es war so voll, dass ich mit meinem kleinen Rucksack noch nicht einmal mehr auf dem Trittbrett hätte mitfahren können. Also habe ich dann doch noch ein Taxi genommen und den unschlagbaren Preis von 4.500 TSH bezahlt. Absoluter Tiefpreis seit August 2009!!! Am Hafen angekommen, teilte man mir mit, dass die Fähre nun doch erst um 11 Uhr statt um 10:30 Uhr fahren sollte. Letztendlich sind wir um 12:30 Uhr los, weil die aus Zanzibar kommende Fähre auf See wegen Motorschaden liegen blieb. Da komme ich doch lieber verspätet los, als auf See liegen zu bleiben. Trotzdem hieß das leider auch, dass der Shuttle nach Kendwa – mein eigentliches Ziel des heutigen Tages – nicht mehr zu erreichen war und ich eine Nacht in Stone Town bleiben musste. Beim Warten in Dar habe ich Andres aus Costa Rica kennen gelernt, der auf einer Tour von Marokko, über Tanzania und China bis nach Indonesien war. Und in Stone Town haben wir dann beschlossen uns gemeinsam eine günstige und passable Bleibe für die Nacht zu suchen. Das war gar nicht ganz so einfach. Denn seit 10. Dezember hat Zanzibar ein kleines Problem…es gibt keinen Strom, weil die vom Festland kommende Leitung defekt ist und schon vor Jahren hätte gewartet werden müssen. Kein Strom bedeutet wiederum, dass auch kein Wasser aus der Wasserleitung kommt, weil die Tanks durch elektrisch betriebene Pumpen gefüllt werden. Es sei denn, man hat einen Generator. Und denn kann sich nicht jeder leisten und wenn dann schon gar nicht im 24h-Betrieb. Aber dafür sind sie eh nicht ausgelegt. Einige Guest Houses hatten also zu, andere kein Wasser und so sind wir schließlich nach einer Weile im Jambo Guesthouse gelandet. Nicht schön aber für eine Nacht durchaus tauglich. Den Nachmittag sind wir durch die noch hellen Gassen Zanzibars gelaufen, haben im Livingstone den Sonnenuntergang genossen und anschliessend in den Forodhani Gärten zu Abend gegessen.

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Der spannendste Part des Abends stand uns aber noch bevor. Nach einem weiteren Absacker im Livingstone mussten wir wieder zurück ins Guesthouse finden. Gut, dass wir uns Mut für den Heimweg angetrunken haben. Denn der war gruselig und wir waren beide mehr als froh, nicht alleine unterwegs zu sein. Die kleinen Gassen Stone Towns sind eh schon dunkel, aber ohne Strom sah man nur noch ein paar vereinzelte kleine Taschenlämpchen durch die Gegend huschen. Ganz wohl war uns nicht und irgendwann mussten wir uns dann doch Hilfe holen und uns zum Guesthouse führen lassen. Das hätten wir alleine nicht mehr gefunden... Die Nacht war lang und heiß. Denn der Generator, der direkt vor meinem Fenster war, hat noch bis 12 Uhr dafür gesorgt, dass ich nicht schlafen konnte. Danach war es zwar ruhig, aber ohne Ventilator habe ich in meinem eigenen Saft gegart und die Zeit bis zum Morgen mehr schlecht als recht verbracht.