Katika kazini – Im Büro

Heute ist Bürotag. Mein kleines Büro befindet sich in ca. 7 Minuten Fußweg Entfernung, direkt an der Außenseite des Msimbazi Centers und direkt an der viel befahrenen Kawawa Road. Hier ist immer was los und dementsprechend laut und staubig geht es auch im Büro zu. Ein weißes Blatt Papier ist innerhalb von einer halben Stunde mit Staubsprenkeln übersät.

Wir liegen eingebettet zwischen Rita, der Schneiderin, bei der man auch Soda kaufen kann und Robert, der Schreibwaren verkauft und plant, in den nächsten Tagen auch ein Internet-Cafe aufzumachen.

Mit ca. 3 x 3 Metern passen genau zwei Schreibtische, 2 Schreibtischstühle, 3 Plastik-Gartenstühle für Besucher und ein Mini-Aktenschrank rein.

Wir haben Strom, dafür kein fließend Wasser – aber das gibt’s auch bei Rita.

Das Büro ist mit einem super Laptop ausgestattet und mit einem Multifunktionsdrucker.

Das Laptop wird aber so gut wie nicht genutzt und wenn, dann nur um Musikvideos abzuspielen. Mit dem Multifunktionsdrucker könnten wir nicht nur drucken und faxen, sondern auch scannen und kopieren – wenn wir eine Tintenpatrone hätten.

3

Als ich im Büro ankomme, ist Rehema schon da. Mal wieder hat sie sich von Innen eingeschlossen. Wenn sie alleine im Büro ist, hat sie Angst, dass jemand das Laptop klaut. Ihr eigenes Handy wurde wohl bereits schon geklaut, während sie einen kleinen Mittagsschlaf auf dem Schreibtisch eingelegt hat. Auch wenn wir zu zweit sind bleibt die Türe zumindest nicht weit offen und meine Tasche liegt unter einem Karton versteckt.

Ich sichte heute mal das bereits auf dem Laptop vorhandene Datenmaterial und die Berichte für Deutschland. Es ist nicht gerade sehr viel vorhanden. Ich versuche heute eine Struktur aufzubauen, wie man zukünftig die Daten verwalten kann. Alle Daten der Kinder werden bis dato handschriftlich verwaltet. Pro Kind wird eine Akte angelegt mit einem Übersichtsblatt, das zukünftig auch noch ein Foto des Kindes enthalten wird. Die Fotos sind bereits da, aber da sie nicht von Anfang an beschriftet wurden, weiß man nun nicht, welches Foto zu welchem Kind gehört. Der Plan: man geht noch mal raus und vergleicht. Ich muss mir mein Kopfschütteln verkneifen. Nachdem wir 4 Exemplare der Akte brauchen, aber keine Fotokopien machen können, wird handschriftlich vervielfältigt…

Es gibt also viel zu tun und die Büro-Öffnungszeiten von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr werden wir zukünftig gut ausfüllen um Daten und Berichte auf Vordermann zu bringen… und Rehema in Sachen Computer zu schulen.