Nach 2 relativ kurzen, aber leider völlig ausgebuchten Flügen und somit nur einem Sitzplatz, einer Schockfrostung in Dubai – Skiunterwäsche hilft auch nur bedingt – bin ich mit 45 Minuten Verspätung in Dar gelandet. Die Visa-Ausgabe ging ungewöhnlich schnell und auch mein Rucksack ist mit etwas mehr Dreck, dafür aber fast heile auf dem Gepäckband angekommen. Angemeldet war ich ja bei Ambukege, letztendlich war ich mir nicht so ganz sicher, ob mich wirklich jemand abholen würde. Aber siehe da, man hat dazu gelernt. Die Ankündigung Ankunft mit Emirates am 6. Februar bedeutet tatsächlich Ankunft mit Emirates am 6. Februar und nicht mit Swiss Air am 5. Februar…und so strahlte mich eine Reihe weißer Zähne schon von weitem an. Da war ich nun wieder und war ganz gespannt, was sich so alles getan hat in den letzten 2 Monaten. Auf dem Weg vom Flughafen zu den Mahenges habe ich alte Bekannte wieder getroffen: Strassenhändler, die alles Mögliche und Unmögliche verkaufen und auch wieder einen mit Aquarium auf dem Kopf – ob das noch die Fische vom letzten Jahr sind? Und ich habe mal wieder schlucken müssen. Nicht wie beim letzten Mal, wegen des Drecks, den Menschenmassen und dem Elend, sondern vielmehr weil neben dem Flughafen nur noch Schutt und Asche zu sehen war und Menschen, die nach Brauchbarem suchten. Die Vergrößerung des Flughafens steht an und so hat man den Leuten, die um den Flughafen herum wohnen ein paar Schilling in die Hand gedrückt und sie dazu aufgefordert ihre Häuser zu verlassen. So kommt man billig an Land…
Bei den Mahenges war der Jubel groß. Mein altes Zimmer ist zwar besetzt, der Pakistani, den ich am Tag meiner Abreise kennen gelernt hatte, war noch immer da, dafür war mein neues Zimmer mit Plastikblumen überschmückt. Laut Sohali, dem Pakistani, gab es Freitag Abend und Samstag Mittag kein Essen, weil die Schwestern mit dem Putzen und Dekorieren meines Zimmers beschäftigt waren. Na denn, so lange es für mich immer Essen gibt…
Und was gibt’s noch Neues oder Altes?
- der Sohn von Ambukege heiratet am Samstag, somit steht meine zweite tanzanische Hochzeit an
- Mwaisejes feiern am Sonntag Silberhochzeit - also auf nach Chamazi
- Rehema, die Office-Assistentin ist seit 2 Monaten krank und wird auch wohl noch eine Weile krank sein. Was sie hat? Vielleicht Asthma, man weiß es nicht…
- das Haus der Schwestern nebenan wurde grün gestrichen
- Schwester DJ hat ihre 2 Sätze deutsch nicht vergessen „Wie gehtsch es dir?“
- im Internet-Cafe gibt es neue Rechner und Bildschirme
- der spanische Botschafter aus Angola weilt noch immer oder wieder im Msimbazi Center
- Shinde ist aus Kariakoo weg- und bei den Schwestern wieder eingezogen und somit haben wir auch wieder Hindi-Beschallung zum Frühstück, zum Abendessen und danach; zusätzlich ist die Tischsprache nun nicht mehr nur Kiswahili, sondern es ist ein indischer Dialekt dazu gekommen, den Shine wie auch Sohali sprechen
- Hühnchen und Reis stehen noch immer auf dem Speisezettel ganz oben: Sister Apollo stand schon mit Kuku bereit als ich im Anmarsch war
- die Freude über Mamas Marmelade ist riesig
- ich bin fett geworden, so lautet zumindest die Begrüßung in 80% aller Fälle…tolles Kompliment…
- die Schwestern ähneln sich immer noch so stark, dass ich bis auf wenige Ausnahmen nicht sagen kann, wer wer ist
- mein Resident Permit ist natürlich noch nicht beantragt, dafür habe ich nun für heute Abend oder morgen genug Papierkram an der Backe
- auch in meinem neuen Zimmer tropft der Wasserhahn und die Türe klemmt, dafür geht aber der Ventilator nicht und der wäre ganz dringend notwendig…ich sage nur 19 Uhr und 32 Grad Celsius
Hier bin ich also wieder und freue mich auf die nächsten 3 Monate und morgen geht es erst Mal an den Strand!