Für diese Woche standen 7 Schulen auf dem Plan. Der Ablauf war mittlerweile geklärt, die Pakete einwandfrei gepackt und mit dem Transport sollte es diese Woche auch keine Probleme geben. Alle 3 Autos standen zur Verfügung, weil deren Besitzer in Nairobi oder in Rungwe waren.
Am Montag waren alle Projektmitarbeiter an Board und wir hatten sogar noch Seife gespendet bekommen, die wir an die Guardians verteilen konnten. Die waren glücklich, wie auch die Kinder, die teilweise einfach nur noch zerrissene Klamotten anhatten. Und während die Kinder ihre neuen Sachen anprobierten, haben die Guardians per Unterschrift den Erhalt der Waren bestätigt…viele können jedoch gar nicht schreiben und so unterschreibt auch oft der Priester oder der Lehrer.
Dienstag verlief alles planmäßig, dieses Mal eben wieder ohne Mwaipopo. Besonders süß war, dass die 3 Kids mit Stift und Papier da saßen und von mir Tipps haben wollten, wie sie gute Schüler werden. Gar nicht so einfach…
Ab Mittwoch hatte ich dann ständig eine geschwollene Halsschlagader.
In Mavurunza angekommen wurden wir von der Rektorin begrüßt. Nachdem wir uns vorgestellt hatten, ist ihr wieder der Grund unseres Besuches eingefallen. Ich habe in der Unterhaltung immer nur walezi…oh…watoto…mh…walimu verstanden. Nicht viel, aber mir war recht schnell klar, dass irgendwas nicht so war, wie es sein sollte. Ja, man hatte – weil man so viel um die Ohren hat – einfach vergessen, die Kinder inklusive ihrer Guardians einzubestellen. Kann ja mal passieren. Find ich auch gar nicht so schlimm, ich bin immerhin erst um 6 Uhr aufgestanden. Um 7 Uhr abgeholt worden. Habe dann 1 ½ Stunden auf Holperstrassen verbracht und einiges an Sprit verfahren. Von Mwaiseje und Mwateba erst gar nicht zu reden. Also haben wir einen neuen Termin ausgemacht und sind unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren. Bei Mwateba gab es dann ein recht frühes Mittagessen. Die Chance habe ich direkt genutzt, um den beiden noch mal klar zu machen, dass man doch bitte vor jedem Besuch mit Priestern und Lehrern klären muss, ob alles ok ist. Und ich habe wieder mein Lied von Verantwortung übernehmen gesungen und schliesslich Mwateba damit beauftragt alle, inklusive Ambukege, am Montag zusammenzutrommeln um wichtige weitere Schritte im Projekt zu diskutieren, Verantwortlichkeiten festzulegen und to dos zu verteilen. Ich bin gespannt, ob das klappt.
Am Donnerstag bin ich dann guter Dinge – die Hoffnung stirbt zuletzt – mit Mwaiseje alleine nach Ukonga gefahren, um dort zu den Schulen Airwing und Minazi Mirefu zu gehen. Der Pfarrer war da, Mwaiseje war da, Elke war da, die Lehrer waren da, die Guardians waren nicht da. Ich bin fast ausgeflippt. Habe ich doch gestern noch was von Verantwortung übernehmen und einem wichtigen Telefonat vor jedem Besuch geredet, scheint es an Mwaiseje mal wieder vorbei gegangen zu sein. Es ist zum Kotzen…die Frau treibt mich regelmäßig zur Weißglut, denn ihr einziger Kommentar war „Super, dann sind wir ja für heute durch und können uns ausruhen!“ Wenn sie meint…Und dann gab es heute noch etwas, was mir einfach nicht gefallen hat. Die Lehrerin hat doch noch kurzerhand alle Kinder einbestellt, um sie uns vorzustellen. Eines der Mädchen wurde gefragt, wie sein Vater heisst. Das Mädchen – ein Waisenkind - wusste es nicht, und Mwaiseje fand das lustig. Ich habe den Witz nicht verstanden, aber vielleicht hat mich ja das auch so wütend gemacht. Dafür hat mein Herz wieder gelacht, als ich weiß nicht wie viele Schüler um unser Auto herumhüpften als wir gehen wollten. Ohne Worte…ich sollte doch noch mal Autogrammkarten drucken lassen ☺
Heute lief dann doch alles glatt, obwohl ich mir einfach wünschen würde, dass Mwaiseje endlich Verantwortung übernimmt und uns zumindest in den Schulen ordentlich repräsentiert. Sie ist zwar anwesend, die Arbeit übernimmt aber immer einer der anderen Anwesenden. Sie reagiert nur auf meine Anweisung, selbst agieren ist aber nicht drin. Und dabei ist sie selbst Pfarrerin und hat auch die nötige Schulbildung…
Ansonsten war auch freizeittechnisch die Woche gut was los. Am Montag hatte Lisa Geburtstag und wir waren beim Äthiopier essen. Ausserdem ist Claudia nun auf der Durchreise nach Rungwe bei den Mahenges abgestiegen. Am Dienstag hatten wir Besuch von Ronald einem Bekannten von Claudia, mit dem wir am Mittwoch kurzerhand zu einem Italiener nach Msasani essen waren. Ist aber nicht zu empfehlen. Am Donnerstag waren wir in Mlimani City einen richtigen Cappuccino trinken und Ronald hat uns seine Freundin Grace beim Kitimoto Corner vorgestellt. Und heute Abend hat mir nun Claudia mein Horoskop berechnet. Spannend…mal schauen, was davon eintrifft.