Habari za asubuhi – Warten kann man auch in Deutschland

Ich bin wieder in Deutschland…ich hatte ganz vergessen, wie es ich anfühlt, wenn das Thermometer morgens nur etwa 5 Grad anzeigt. Auch hatte ich vergessen, dass es in Deutschland Regeln gibt. Eine davon lautet zum Beispiel „Fahre niemals nicht 100 auf der Strecke zwischen Haslach und Hausach“. Aber der Reihe nach.

Nach 8 Stunden frieren in Dubai und einem recht kurzweiligen Rückflug (weil 3 Liebesfilme geschaut) haben wir erst Mal unseren Zug nach Hause um 1 (in Worten eine) Minute verpasst. Macht ja nichts. Der Frankfurter Flughafen ist zum Warten ja auch ganz nett. Felix hat uns dann am späten Nachmittag in Offenburg am Bahnhof abgeholt und zuhause warteten schon Kathrin, Christian, Anna, Sascha, Martina und Klein-Konrad mit leckerem Essen auf uns. Ist doch ganz schön wieder nachhause zu kommen ☺

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Gestern hatte Olli noch frei und so hat er mich dann direkt noch aufs Arbeitsamt begleitet. Das ist einmal eine neue Erfahrung…Ich weiß nicht, was Menschen machen, die der deutschen Sprache nicht ganz mächtig sind. Die können unter keinen Umständen die ganzen Papiere ausfüllen und Fragen beantworten. 

Heute früh habe ich mich dann noch einmal auf den Weg zum Arbeitsamt gemacht. Eine Bestätigung hatte noch gefehlt. Mein Auto wollte erst nicht anspringen, hat sich dann aber nachdem es überbrückt wurde doch noch dazu bereit erklärt mich nach Hausach zu fahren. Auf dem Weg dahin haben sie mich dann mal wieder gekriegt. Keine 5 Minuten am Steuer und es hat geblitzt…Naja, die sollen auch wissen, dass ich wieder da bin. Auf dem Amt ging es dann recht zackig – nachdem ich erst mal dran war…nur danach wollte mein Auto nicht mehr…also die gelben Engel angerufen – endlich müssen die mal was tun für meine ganzen Beiträge, die ich seit Jahren zahle. Die freundliche Stimme am anderen Ende wollte wissen, wo ich mich befinde und welche Farbe mein Auto hat – seht ihr, es ist also doch wichtiger die Farbe seines Autos zu kennen, als das Modell und wies mich darauf hin, dass in weniger als 60 Minuten der gelbe Engel da sei. Ok, es war zwar kalt, aber ich kann ja mittlerweile warten. Der gelbe Engel war ein Flitze-Engel, denn keine 25 Minuten später war er da. Hat das Auto überbrückt und mir gesagt, dass da wohl eine neue Batterie fällig ist. Somit bin ich direkt zu meinem Autohaus gefahren und weil ich ja ab sofort Geld im Überfluss habe, musste man dort nicht nur die Batterie tauschen, sondern auch den Motor des Scheibenwischers, der mich am Morgen bei strömendem Regen auch im Stich gelassen hat. Knappe 300 Euro und gute 2 Stunden warten…Bin ich wirklich wieder in Deutschland?

Die nächsten Tage werde ich nun damit verbringen einen Abschlussbericht zum Projekt zu schreiben, mich hier wieder ein bisschen zu organisieren und einzuleben. Komisch ist es schon. Nicht nur dass der Temperaturunterschied gute 30 Grad beträgt, es ist usselig, düster und irgendwie auch kahl draussen. So eine richtige Weihnachtsstimmung habe ich auch noch nicht. Wie hat eine Bekannte, die ich in Tanzania kennen gelernt habe, heute in ihrer email geschrieben:  „Man kommt sich vor, als ob man im Koma gelegen hätte und plötzlich im Vorweihnachttrubel aufgewacht ist“. Genau so ist es…Ich wünsche euch trotzdem eine schöne Vorweihnachtszeit. Lasst euch vom Geschenkewahn nicht stressen! Eure Elke