Einmal Pugu Hills und wieder zurück

Für heute standen die Pugu Hills auf dem Programm. Die Pugu-Berge sind der letzte Rest eines küstennahen Urwaldes, der Städtern eine willkommene Abwechslung bieten soll – so der Lonely Planet. Und das tut er auch…wenn auch nicht so wie erwartet.

Mit 4 weiteren deutschen Mädels verabredet, habe ich mich um 8 Uhr auf den Weg zu Posta, unserem Treffpunkt, gemacht. Das war schon die erste Herausforderung des Tages, denn 3 von uns standen an New Posta, Lisa und ich an Old Posta. Per dalla-dalla ging es nach Kariakoo, denn dort sollte das dalla-dalla nach Kisarawe abfahren. Im strömenden Regen in Kariakoo wusste aber keiner so genau Bescheid. Eine nette Frau hat uns dann doch noch weiterhelfen können…und uns nach Buguruni geschickt…das liegt quasi bei mir vor der Haustüre. In Buguruni angekommen wurden wir dann von einem Typen einmal quer über den Markt geführt, denn die dalla-dallas nach Kisarawe fuhren auf der anderen Seite des Marktes ab. Lieber Herr Lonely Planet, so war das aber nicht in deinem Reiseführer beschrieben!

Dann endlich sassen wir im richtigen dalla-dalla und im Trockenen. Sollte man denken, aber das dalla-dalla war leider so undicht, dass es reinregnete…und zwar richtig. Die Dame, die neben mir direkt am Fenster sass, hat zwar anfänglich das ganze Wasser netterweise aufgesaugt. Irgendwann wurde es ihr aber doch zu nass und sie ist aufgestanden. Und somit ist die ganze Brühe dann leider auch zu mir rüber gelaufen…

Wie immer waren die Strassen voll und es schien eine halbe Ewigkeit bis nach Kisarawe. Das dalla-dalla haben wir aber gut unterhalten. Julia hat erst mal Brot, Erdnussbutter und ihr Schweizer Taschenmesser ausgepackt und gefrühstückt. Und wie immer habe ich mit meinen Nachbarn kommuniziert und der Dame neben mir erklärt wo ich wohne, was ich arbeite und wo wir heute hinwollen - nämlich nach Pugu Hills. 

An der Endstation in Kisarawe angekommen, hat sich dann herausgestellt, dass wir an unserem eigentlichen Ziel auch schon vorbeigefahren waren. Die dalla-dalla-Besatzung hat sich dann dazu bereit erklärt die Wazungu nach irgendwohin zu bringen, denn so richtig wusste keiner was wir mit Pugu Hills meinten. Und ich habe gerade noch mitbekommen, wie die Dame, der ich noch kurz davor erzählt hatte, dass ich für ein Waisenprojekt arbeite, dem Fahrer erklärte, dass ich womöglich ins Waisenhaus wolle…das konnten wir dann aber noch klar stellen.

Auf dem Weg zurück nach Pugu fiel dem Schaffner dann plötzlich ein, dass wir eventuell ja zu Bwana Kiki wollten! Genau da wollten wir hin. Na also, geht doch… Und so sind wir über Matschstrassen dann womöglich auch den im Lonely Planet beschriebenen Schotterweg gefahren…allerdings nicht weit, denn der Regen hatte mittlerweile die Strasse gut aufgeweicht und es hatte sich ein kleines Flüsschen gebildet, welches die dalla-dalla-Besatzung anscheinend wohl durchquert hätte. Wir haben uns aber für den Rückzug entschieden. Und auf dem Rückweg nach Buguruni – quasi im Privat-dalla-dalla -  sind wir dann auch erst mal im Sand stecken geblieben Was für ein Spass – zumindest für uns Mädels…


Unbenannt3           Unbenannt4


Fazit: 

1. Die Tanzanier, die mit uns nach Kisarawe gefahren sind, haben heute mit Sicherheit eine Menge zu erzählen. 

2. Wandern waren wir nicht, dafür wissen wir jetzt aber wie wir das nächste Mal nach Pugu Hills kommen. 

3. Traue keinem Reiseführer, auch nicht dem von Reise Know-How oder Rough Guide.


Und: Lieber Herr Lonely Planet du kannst mich im Übrigen anrufen, ich erkläre dir für deine Neuauflage dann mal den Weg nach Pugu Hills.