Eine mzungu allein in Kariakoo

Die restliche Arbeitswoche war recht unspektakulär. Am Donnerstag war aufgrund des Regens mal wieder niemand im Büro und so ist zum einen mein Projekt-Handbuch dann auch fertig geworden und ich habe die Chance genutzt mir mal Michaels Büro anzuschauen und mit ihm zum Lunch zu gehen. Michaels Arbeitsstätte kann man auch wirklich als Büro bezeichnen...kein Vergleich zu unserem Loch...und am Freitag waren wir endlich mal wieder an den Schulen.

Mein heutiger Samstag glich einem kleinen Einkaufsmarathon. Über den Holzschnitzermarkt in Mwenge, zu Mlimani City und dann nach Kariakoo. Kariakoo war so nicht geplant, aber irgendwie bog das dala-dala nicht wie geplant ab - stimmt nicht, das dala-dala bog nicht so ab wie ich mir das gewünscht hätte - und so bin ich mitten in Kariakoo gelandet. Um ehrlich zu sein nicht nur mittendrin sondern auch völlig orientierungslos, denn mir war nicht ganz klar welche Richtung ich einschlagen sollte. Da kam mir der Azam Ice Cream Shop mehr als gelegen. Und so sass die kleine mzungu orientierunglos aber glücklich mit ihrem Eis bei Azam. Irgendwie schien das mal wieder aus der Reihe zu fallen. Eine mzungu mitten in Kariakoo und dann auch noch mit Eis...das ist doch schon ein Foto wert, oder? Dachte sich zumindest der Tanzanier, der vor der Schaufenster-Front stand und meinte mich fotografieren zu müssen. Und wieder habe ich kein Geld dafür verlangt...

Meine Orientierungslosigkeit haben wir dann auch schnell geklärt, denn nach dem Eis hat mich ein netter junger Mann zum gewünschten Uhren-Laden begleitet und bestand dann auch darauf, mich nach hause zu bringen. Eine mzungu allein in Kariakoo - das geht nun gar nicht. Letztendlich habe ich ihn dann aber doch noch erfolgreich davon überzeugen können, dass das wohl geht.