Ich bin, obwohl Samstag, heute um 7 Uhr aufgestanden, um pünktlich um 8 Uhr im Internet-Cafe zu sein. Die ganze Woche kam ich entweder zu spät nachhause oder ich war zwar zu Öffnungszeiten da, aber das Cafe hatte zu, oder keinen Strom und somit kein Internet. Für 9 Uhr hatte ich mich mit Rehema, meiner Kollegin verabredet. Sie sollte mir ein bisschen was von Dar-es-Salaam zeigen. Und so bin ich nach gut einer Stunde Internet, superschlechter Übertragungsrate und kurzzeitigem Stromausfall dann heute das erste Mal mit einem Dalla-dalla gefahren.
Der Mini-Bus war voll. Ich würde sogar sagen mehr als voll, aber Rehema meinte, dass wir da noch gut reinpassen. Den ersten Teil der Fahrt stand ich auf dem Trittbrett. Das war gar nicht so schlecht, denn ich hatte Platz nach oben und „frische“ Luft. Als dann noch ein paar mehr zusteigen wollten, sah ich mich leider gezwungen mich auch komplett ins Innere zu Menschen, Gepäckstücken und 2 Kartons voll mit Hühnern zu quetschen. Das Positive war, dass ich größer als die meisten Menschen war, und ich mein Gesicht nicht an irgendeine Brust drücken musste. Das Negative an der Geschichte war aber, dass ich für ein Dalla-dalla eigentlich schon zu groß bin. Ich bin permanent mit dem Kopf oben angestoßen. Wenn Olli Ende November hier ist, muss ich wohl ein Dalla-dalla-Cabrio finden…
Die Innenstadt von Dar-es-Salaam hat für meine Begriffe nicht viel zu bieten und so bin ich am frühen Nachmittag wieder im Msimbazi Center. Hier werde ich ganz spontan von einem Passanten zu einer kleinen Feier eingeladen. Ein Freund von ihm hat heute die Priesterweihe bekommen und das wird nun gefeiert. An der kleinen Halle laufe ich jeden Tag vorbei, nun ist sie festlich geschmückt. Ein DJ liefert Salsa-Klänge, eine 4-köpfige Truppe mit Trompete, Becken und Trommel erinnert mich an die schrägen Töne der Haslacher Gassenfetzer und ein Conferencier kommentiert das Ganze. Kat, ich komme mir hier so ein bisschen vor wie du in Island, als man dich einmal zu einer Geburtstagsparty eingeladen hat…
Nachdem gegessen, getrunken und getanzt wurde, brechen wir auf. Wie, das sind der Passant, sein Freund Eugene und ich. Eugene spricht richtig gut deutsch und ist schon mehrere Male in Deutschland und Österreich gewesen. Die beiden zeigen mir noch ein wenig die Gegend und ich komme heute in einem klimatisierten Wagen, an dem alles funktioniert bis nach Mbezi. Als Attraktion bekomme ich noch das Riesen-Einkaufszentrum Kilani City zu sehen. Eine komplett andere Welt: Glitzer, Kino, Banketträume, alles was das Herz begehrt und vor allen Dingen kein Staub und Dreck…hier kauft ein, wer Geld hat oder Mzungu ist.