Auf der Suche nach den Kindern

Heute ging es nach Pugu…gut eine Stunde Autofahrt entfernt wurden in 2008 17 Kinder identifiziert und in unser Programm aufgenommen. Wir hatten um 11 Uhr Termin, um 10 Uhr sollte es losgehen…Aber ich wollte mich in meiner letzten Woche ja nicht mehr aufregen… Trotzdem hatte ich mit Rehema dann noch mal ein Gefecht, weil sie seit 3 Tagen ungefähr 50 der 143 Files mit Passfotos beklebt hatte. 50! Das macht im Schnitt noch nicht mal 20 pro Tag. Und es war kein Hexenwerk, denn ich hatte ihr auf jedes Bild schon den Namen der Schule und des Kindes geschrieben. Nachdem Bitten bei ihr nichts hilft, habe ich hier heute einfach mal gesagt, dass ich ihr den Lohn kürze (auch wenn ich das nicht kann und darf), wenn sie bis heute Abend nicht alle Bilder eingeklebt hätte. Und siehe da, es hat gewirkt. Am Abend war sie mit den Bildern fertig.

Dafür war Pugu ein absoluter Reinfall. Nachdem man sich im letzten Jahr ja nur Name, Alter, Klasse und Gemeinde aufgeschrieben hat, hatte man nach gut einem Jahr nun Probleme die Kinder wieder zu finden. In der ersten Schule waren genau 3 Kinder da, die im letzten Jahr in die erste Klasse gehen sollten, es komischerweise in diesem Jahr aber auch taten…In der zweiten Schule, in der auch Kinder sein sollten, wurden nur 2 Kinder tatsächlich angetroffen, die waren aber beide auch schon zuhause. Wenn wundert es, mittlerweile hatten wir ja schon kurz nach 13 Uhr. Also habe ich home-visits angeordnet. Wenigstens waren die erfolgreich…In Summe haben wir in Pugu somit von den 17 Kindern aus 2008 5 wirklich angetroffen. Ein Kind ist leider gestorben, wann und an was wissen wir nicht. Und die restlichen Kinder werden noch gesucht. Es ist mir nicht verständlich, wie das passieren kann. Auch nicht, dass ein Kind aus unserem Programm stirbt und wir es durch ein anderes Kind erfahren müssen. Naja, aber ich muss nicht alles verstehen und ich werde es auch nicht ändern können.

Unbenannt3        Unbenannt4

Heute Abend war ich dann wiederum in der Stadt. Ich habe mich mit Sachin getroffen, den ich am Samstag in Mlimani City kennen gelernt hatte.  Und ich habe mal wieder zwei meiner Hypothesen bestätigt bekommen.

1. Ich habe einen schlechten Einfluss auf Taxi-Fahrer:

Taxifahrer Nummer eins hat per Telefon zugesagt, dass er kommt und kurz danach eine SMS geschickt, dass er einen Platten hat. Taxifahrer Nummer 2 – Ema war schon in der Kantine nebenan Bier trinken. Ja, das Holiday Inn kennt er. Er kannte es  natürlich nicht! Das erste Hotel hieß noch nicht einmal Holiday Inn, das zweite Hotel hatte zumindest mal Holiday in seinem Namen, nämlich Holiday Hotel. Nachdem ihm dann klar war, dass es jetzt reicht und ich keine Stadtrundfahrt bei Nacht brauche, hat er doch noch mal nachgefragt…Oh man!

Und 2. Tanzanische Männer haben alle eine Macke. Das hier auszuführen würde aber zu lange dauern.