Arusi wa mtoto wa Ambukege – Tanzanische Hochzeit die Zweite

Was macht man an einem Samstag Vormittag in Dar? Man fährt dala-dala, geht auf den Markt und zu Shoprite. Nachdem Sohali, mein pakistanischer Mitbewohner, leicht schleckig ist und so gut wie nie mit dem Essen der Schwestern zufrieden ist, haben wir uns heute auf die Suche nach essbarem Gemüse begeben. Mit dem dala-dala sind wir also auf den Markt nach Ilala gefahren - mit einem kleinen Umweg von gut einer Stunde über Buguruni. Der Schaffner hat zwar bejaht, dass er uns am Markt in Ilala aussteigen lässt, hat uns das Zeichen zum Ausstieg aber erst am Markt in Buguruni gegeben. Sohali hat gestöhnt als ich versucht habe, ihm die einstündige Stadtrundfahrt für nur 250 Tsh (ca. 15 Cent) positiv zu verkaufen.

Auf dem Markt angekommen, musste er leider feststellen, dass auch das eine Nullnummer war, denn anderes Gemüse haben wir dort nicht gefunden. Welches auch? Es gibt ja alles bei den Mahenges. Somit war dann Shoprite angesagt. Mit dem dala-dala bis Kariakoo und den Rest zu Fuß, kurz abkühlen im kalten Shoprite und dann zu Fuß den ganzen Weg bis zu den Mahenges zurück. Eigentlich kein Problem, bei gefühlten 50 Grad haben wir aber den restlichen Nachmittag zur Regeneration gebraucht. 

Am Abend ging es dann zur Hochzeit von Ambukeges Sohn in die Maranta Hall im Msimbazi Center. Beginn 18 Uhr, tatsächlicher Einzug des Brautpaares dann gegen 19:30 Uhr. Im Vergleich zur letzten Hochzeit ein Fest der Superlative. Echte Rosen als Tischschmuck, schicke Stuhlhussen, knapp 400 Gäste und ein strahlender Ambukege, sowie Mama Ambukege, die sich extra die Haare verlängert hat damit ich sie nicht mehr erkenne. Peinlich… 

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Nachdem sämtliche Familienmitglieder Reden geschwungen haben und wichtige Gäste – darunter auch ich ☺ - einzeln vorgestellt wurden, aufstehen und in die Kamera winken mussten, gab es um 21:45 Uhr endlich essen und ab 22:15 Uhr Geschenke-Übergabe bis zum Schluss. Um kurz vor 24 Uhr war der Zauber dann zu Ende…Fazit meiner zweiten tanzanischen Hochzeit: das Brautpaar darf nur bedingt und für kurze Zeit fröhlich drein schauen und lässt den Rest des Abends eher teilnahmslos über sich ergehen. Europäische Hochzeiten sind um einiges lustiger – zumindest für mich. Sollte ich noch mal in der Maranta Hall feiern, werde ich den ganzen abend über nichts trinken (es gab eh nur Wasser und Soda), denn die Toiletten inklusive Maden muss ich nicht öfter haben. Trotzdem war es aber ein schönes Fest und ich habe einen neuen besten Freund gewonnen, der mich liebt, den besten Tag seines Lebens hatte und auch gerne mit mir nach Deutschland kommen will. @ Olli: du hast ernstzunehmende Konkurrenz bekommen.