Am Freitag bin ich dann doch noch völlig ausgeflippt. Ich habe den Tag über damit verbracht Formulare auszudrucken und Rehema im Abstand von 15 Minuten zu erklären, dass wir 23 Tüten für Jungs und 24 Tüten für Mädchen packen müssen. Mwaiseje versuchte noch immer die Kinder aus Pugu den Schulen zuzuordnen. Und im Laufe des Vormittags kam dann auch noch Joseph Samson. Er hatte von Mwaipopo den Auftrag bekommen, heute die Kinder aus Kibaha ausfindig zu machen. Er hat mir dann eine Liste in die Hand gedrückt, mit den Namen die er von Mwaipopo bekommen hat. Und siehe da, die Kinder haben sich mal wieder vermehrt. Weil es ja nichts ausmacht, dass man noch ein paar Kinder mehr auf der Liste hat, sind einfach noch welche dazugeschrieben worden…Ich frage mich manchmal, ob sie glauben, dass ich das nicht merken würde. Mwaiseje war es sowieso egal und als ich mit Mwaipopo per Telefon Rücksprache gehalten habe, hat sie mir dann erklärt, dass sie die Kinder eben noch gefunden hätte. Ich solle mich nicht so anstellen, auf ein paar Kinder mehr oder weniger käme es nicht an. Wenn sie meint…dann soll sie das doch bitte Deutschland und den Rotariern erklären. Auf meine Fragen, wie sie sich das eigentlich vorstellt, wann wir die 47 Kinder aus 2008 (die wir ja noch nicht mal zu 100% den Schulen zugeordnet haben) und die restlichen 23 Kinder aus 2009, die wir beim ersten Besuch nicht angetroffen haben, besuchen würden und wer sich ab sofort um die Computerarbeit kümmert, kam die Antwort: es gäbe eben Projektmitarbeiter die nicht so viel Zeit für das Projekt hätten… und das mit dem Computer wäre eh gar kein Problem, ich müsse nur die Zeit finden ihnen kurz die wesentlichen Dinge zu highlighten…da bin ich leider völlig ausgeflippt. Die Besuche werden sie meines Erachtens nämlich nicht mehr schaffen, denn der November hat noch 11 Arbeitstage und dann sind Ferien bis Ende des Jahres…die to do Liste vom 28. Oktober auf der auch Dinge wie Planung für 2010 stand, wurde ja noch nicht mal ansatzweise abgearbeitet und jemand der noch nie mit dem Rechner gearbeitet hat, dem werde ich nicht in einer halben Stunde excel highlighten können. Eigentlich sollte es mir egal sein, ist es aber nicht.
Naja, dafür war das Wochenende mal wieder recht lustig. Freitag Abend war ich mit Julia noch bei Rohobot, einem äthiopischen Restaurant und ab Freitag Nacht hat dann die Jugend-Delegation von Mission 21 nach 4 Tagen Mbeya noch mal bei den Schwestern Halt gemacht. Nachdem man am Samstag Nachmittag zum Shoppen nach Kariakoo wollte, habe ich kurzerhand um eine Mitfahrgelegenheit gebeten. So konnte ich gemütlich vor der Türe in einen Minibus einsteigen und ohne Gedrängel nach Kariakoo fahren…habe ich gedacht…dass wir allerdings über Mlimani City (zum Geld wechseln) und Mwenge (zum Holzschnitzereien kaufen) nach Kariakoo fahren, war mir – wie im übrigen ein paar anderen Mitreisenden - nicht so ganz klar. Somit bin ich zwar ganz gemütlich, aber dann doch erst nach 3 Stunden und 15 Minuten in Kariakoo angekommen ☺ Als ich dann gegen 19 Uhr wieder zuhause war, herrschte bei den Schwestern helle Aufregung, Amelo aus dem Kongo wurde nämlich vermisst. Sie war zur verabredeten Zeit nicht zum Bus gekommen und Joseph rannte nun durch Kariakoo und versuchte sie dort zu finden…ein irrer Gedanke, ein Mädchen aus dem Kongo inmitten von Kariakoo wieder zu finden…Sie hat jedenfalls wieder nach Hause gefunden, auch wenn sie dafür 2 ½ Stunden gebraucht hat. Aber in Kariakoo nach dem Namen eines touristisch angehauchten Restaurants in Msasani zu fragen macht einfach keinen Sinn und wenn man zusätzlich nicht genau sagen kann, wo man wohnt, dann hat man in Kariakoo echt ein Problem.
Am Sonntag hatte ich mich dann entschlossen mit der Gruppe noch nach Bagamoyo zu fahren. Julia war auch mit an Bord. Was ich auch noch nicht wusste, auch der Weg nach Bagamoyo führt über Mlimani City…man musste nämlich noch einmal Geld wechseln. In Bagamoyo angekommen, haben wir uns dann zuerst die Ruinen in Kaole angeschaut und sind danach in ein Hotel gefahren. 20.000 Tsh für das Mittagessen…da haben Julia und ich uns dann Gott sei dank abgeseilt…
Während die anderen anscheinend gut gegessen haben, dann mit dem Bus durch die Stadt gefahren und danach wieder nachhause sind, haben wir uns wenigstens noch die Steinstadt, den Hafen, den Fischmarkt, die Mission, das Denkmal zum Beginn des Christentums angeschaut und lecker kuku chipsi gegessen. Und auch die Fahrt im dalla-dalla zurück mit Umstieg mal wieder ins falsche dalla-dalla war einfach nur witzig. Merke: Ausflüge auf eigene Faust sind doch immer die besten! Habe ich das nicht schon vor ein paar Wochen mal geschrieben?!?